Keine Angst vor klaren Worten: Warum Sie Preise auf Ihrer Website angeben sollten

Warum Ihre Preise auf Ihre Website gehören: Drei Eistüten in einem Eistüten-Ständer

© Annie Spratt │ unsplash.com

Listen Sie Preise auf Ihrer Website auf? Oder befürchten Sie, zu viel über Ihr Geschäft zu verraten? Und Kunden abzuschrecken, die Ihre Angebote für zu teuer halten?

Jeder Onlineshop bringt Produkte, Preise und Versandkosten auf den Punkt. Restaurants (selbst die teuren!) hängen ihre Speisekarte und ihre Preise vorm Lokal aus. Und Schwimmbäder, Kinos oder Kabaretts stellen ihre Ticketpreise ins Netz. Doch was ist mit dem Handwerker um die Ecke? Mit der Raumausstatterin, dem Werbegrafiker und dem Hundesalon? Oder mit dem Catering, das Sie fürs nächste Familienfest brauchen?

Preislisten sind oft Mangelware. Obwohl die Frage „Was wird das Ganze eigentlich kosten?“ jeden Kunden brennend interessiert. Deshalb sollten Sie Preise auf Ihrer Website angeben: für Ihre Leser – aber auch in Ihrem eigenen Interesse. Ich habe gute Argumente für Preise auf Ihrer Website zusammengestellt. Und natürlich Tipps für den Fall, dass es bei Ihren Preisangaben darauf ankommt: auf die Wünsche Ihrer Kunden und auf Ihren Arbeitsaufwand.

Preise auf Ihrer Website: Vorteile für Ihre Kunden

Wie teuer ist das neue Fitnessstudio, die taffe Raumausstatterin oder das Familien-Catering? Sicherlich wollen Sie wissen, welche Kosten auf Sie zukommen. Das geht Ihren eigenen Kunden nicht anders: Kommunizieren Sie kundenfreundlich – und geben Sie Ihre Preise auf Ihrer Website an.

  • Nennen müssen Sie Ihre Preise ohnehin – spätestens, sobald sich ein Auftrag oder ein Vertragsabschluss anbahnt. Mit klaren Aussagen zu Kosten und Preisgestaltung treten Sie transparent und offen auf.
  • Ihre Leser wissen, was sie erwartet: Sie können sich auf Ihre Preise einstellen. Ich selbst lasse mich zum Beispiel ungern drängen. Direkt beim ersten Beratungsgespräch einen Fitnessvertrag für 85 Euro pro Monat unterschreiben? Da möchte ich lieber noch mal eine Nacht drüber schlafen.
  • Ihre Kunden können einschätzen, ob ihr Budget und Ihre Preise zusammenpassen. Eine meiner Freundinnen musste verzichten: Sie hatte einen Fotografen für ihre Hochzeit gesucht – und absolut keine Lust, viel zu teure Fotografen anzuschreiben. Studios ohne Preisliste hat sie sofort aussortiert.

Preise auf Ihrer Website: Vorteile für Sie

Preise auf Ihrer Website bringen auch Ihnen Vorteile. Um beim Beispiel der Hochzeitsfotografie zu bleiben:

  • Ein Kostenüberblick liefert Ihren Lesern gute Gründe, Sie zu kontaktieren. Wer sich vorab informieren möchte und keinerlei Preisangaben findet, wird die Konkurrenz anschreiben: Anbieter, die Preise auf ihrer Website nennen.
  • Sie ziehen nur Menschen an, für die Ihre Kosten in Ordnung sind. Wer an Sie herantritt, schwimmt mit Ihnen und Ihren Preisen auf einer Wellenlänge.
  • Daher ersparen Ihnen Preise auf Ihrer Website jede Menge Arbeit. Viele Kundenanfragen sind gut und schön. Aber Sie müssen sämtliche E-Mails beantworten, Kostenvoranschläge schicken und vielleicht sogar erste Gespräche führen – auch dann, wenn Interessenten gar nicht zu Kunden werden.
  • Sie punkten bei Google und Co.: Viele Menschen geben „Preise Catering Berlin“, „Preise Fitnessstudio Jena“ oder „Raumausstatter Kosten pro Stunde“ in die Suchmaske ein: Mit solchen Begriffen in Ihren Websitetexten werden Sie gefunden.

Preise auf der Website angeben: So kann’s funktionieren

Planungssicherheit für Ihre Kunden und für Sie: Preise auf Ihrer Website bringen Vorteile für beide Seiten. Doch wenn Sie keine festen Preise nennen können? Weil Sie zunächst ein Beratungsgespräch führen, die Wünsche Ihrer Kunden abklopfen – und erst dann die fälligen Kosten kalkulieren? Dann helfen Ihnen folgende Möglichkeiten.

1. Orientierungspreise angeben

Bei Ihren Preisen kommt es darauf an? Dann nennen Sie Orientierungspreise:

  • Mindestpreise („Wohnzimmer streichen: ab 400 Euro“, „Logo-Entwurf: ab 350 Euro“) oder
  • durchschnittliche Mindest- und Höchstpreise („Baugutachten: 1.000 bis 2.800 Euro“).

Denken Sie in beiden Fällen auch an Anfahrtskosten oder Preisaufschläge: zum Beispiel an Eil- oder Wochenendzuschläge.

2. Eine Website mit Preisrechner

Vielleicht passt ein virtueller Preisrechner zu Ihnen und Ihrem Geschäftskonzept. Die Besucher Ihrer Website können Wünsche angeben, Optionen auswählen und unverbindliche Preisangaben einsehen. Wenn Sie eine Umzugsfirma führen, könnten Sie fragen,

  • um wie viele Kilometer es geht,
  • ob im Falle weniger Umzugskisten eine Beiladung denkbar ist,
  • ob Möbel ab- und wieder aufgebaut werden sollen,
  • ob der Hausrat ein- und ausgepackt werden soll.

3. Preisgestaltung en détail

Eine weitere Möglichkeit: Beschreiben Sie, wie sich Ihre Preise zusammensetzen. Für mich zum Beispiel spielen viele Kriterien eine Rolle. Und zwar dann, wenn Kunden ein Lektorat buchen wollen:

  • ob es „nur“ um die Korrektur von Rechtschreibung und Grammatik geht – oder um ein detailliertes Lektorat,
  • wie viele Wörter zu korrigieren oder zu lektorieren sind und
  • wie fehlerlastig der Text ist.

4. Preisbeispiele vorstellen

Ungefähre Preise angeben: Das funktioniert auch mit Preisbeispielen. Stellen Sie drei oder vier Preismodelle auf Ihre Website. Dann können interessierte Leser überschlagen, wie tief sie in die Tasche greifen müssen:

  • „Vorgespräch, Business-Check, zwei Strategievorschläge zu Positionierung und Marketing: 899 Euro“,
  • „Vorgespräch, ausführliche Unternehmensanalyse, drei Vorschläge zu Positionierung und Marketing: 1.249 Euro“,
  • „Vorgespräch, detaillierte Unternehmens- und Zielgruppenanalyse, vier Vorschläge zu Positionierung, Marketing und Kundengewinnung: 1.699 Euro“.

Extratipp für Dienstleister: Preispakete anbieten

Wenn Sie Unternehmensberaterin, Grafiker oder SEO-Coach sind: Stellen Sie Paketpreise auf Ihre Website – und keine Stunden- oder Tagessätze. Sagen Sie klar und deutlich, was Sie für 1.249 Euro oder für 1.699 Euro eigentlich tun:

  • So zeigen Sie Ihren Kunden, welche Lösungen Sie bieten. Sie werten Ihre Angebote auf: weil Sie den Besuchern Ihrer Website ein positives Preis-Leistungs-Verhältnis vorgeben.
  • Stunden- oder Tagessätze sagen nichts darüber aus, wie viel Zeit Sie für konkrete Projekte brauchen: Nachvollziehbare Preisangaben bleiben auf der Strecke.

Betrachten Sie feste Paketpreise einfach als eine Art „Grundgerüst“: Je nach Kundenwunsch können Sie Preispakete jederzeit zurechtstutzen oder erweitern.

Zu guter Letzt

Egal, ob es bei Ihnen um „Es kommt darauf an“-Preise oder um Festpreise geht: Falls notwendig, machen Sie Ungefähr-Angaben – aber gehen Sie selbstbewusst mit möglichen Kosten um. Es gibt Menschen, die das KLIPPAN-Sofa von IKEA kaufen. Und Menschen, die sich für ein Luxussofa von Le Corbusier entscheiden. Doch nachgefragt werden beide Modelle. Stehen auch Sie zu Ihren Honoraren: Haben Sie genug Selbstbewusstsein und keine falsche Scheu, Ihre Preise auf Ihrer Website anzugeben.

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