Ein Komma nach der Grußformel von Briefen oder E-Mails: Das ist einer der häufigsten Kommafehler. Vielleicht, weil man nach der Briefanrede ein Komma setzt. Und weil Namen und Anreden in anderen Texten (völlig zu Recht) mit Kommas vom übrigen Satz getrennt werden. Zum Beispiel bei „Ich danke für Ihre Bestellung, Frau Müller“ oder „Wir begrüßen Sie, Herr Wagner, als neuen Kunden“. Doch die Grußformel kommt ohne Komma am Zeilenende aus:
Aber was passiert, wenn die Grußformel direkt mit dem letzten Briefsatz verbunden wird? Für diesen Fall schreibt der Duden im Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle (Stichwort Brief / E-Mail) „die reguläre Zeichensetzung“ einschließlich regulärer Groß- und Kleinschreibung vor.
Das heißt: Enthält der letzte Satz Aufzählungen, Einschübe oder Nebensätze, müssen ebenso wie in ganz normalem Text gliedernde Kommas gesetzt werden. Zwischen der Grußformel und dem Namen des Absenders folgt jedoch auch hier kein Komma. Zugleich beginnt die einleitende Präposition „mit“ mit kleinem Anfangsbuchstaben:
Dass nach der Grußformel kein Komma stehen darf, liegt daran, dass der Gruß laut DIN-Norm als freistehende Zeile formatiert wird. Die Grußformel schließt formal nie unmittelbar an den letzten Satz an, sondern folgt mit einer Zeile Abstand zum Text – und das Komma, so der Dudenverlag im Handbuch Zeichensetzung, „steht in der Regel nicht nach Sätzen, Satzstücken und einzelnen Wörtern, die im Druck- oder Schriftbild in besonderen Zeilen deutlich herausgehoben werden und inhaltlich selbstständig sind“.
Hallo Frau Meinzenbach,
ich habe eine grundlegende Frage zur Grußformel bzw. Abschlusssatz.
Kann man denn einen Abschlusssatz auch als Grußformel wirken lassen? Oder sind die „Grüße“ immer obligatorisch?
In meinem Fall geht es um ein Gäste-Anschreiben, was ich beenden möchte mit:
„Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Ihnen
Ihr XY“
Ich finde es freundlich und höflich, ich bekunde ja den Wunsch nach einem Wiedersehen. Noch einmal zusätzlich „Mit besten Grüßen“ zu schreiben, finde ich irgendwie zu viel und zu aufgesetzt.
Ist das formal in der Form okay oder kann das als unhöflich verstanden werden, wenn ich nicht die „Freundlichen Grüße“ noch mitschicke?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Viele Grüße
Andreas Gaube
Hallo Herr Gaube,
natürlich können Sie auch einen Abschlusssatz als Grußformel verwenden. Wenn es um weniger „förmliche“ Schreiben geht, ist das in Ordnung. Ich vermute, dass Sie in Ihrem Gästeanschreiben keinen allzu steifen Schreibstil verwenden, sondern es eher persönlich gehalten haben: Dort passt das gut.
Sie könnten Ihren Satz aber gegebenenfalls noch mit einem Gruß verbinden: „Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Ihnen und grüßen Sie herzlich …“. Das bleibt Ihnen überlassen.
Zu Ihrem Satz „Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Ihnen, Ihr XY“ habe ich unabhängig davon aber noch einen anderen Hinweis: Da es sich hier nicht um eine „klassische“ Grußformel handelt, sollten Sie hinter „Ihnen“ ein Komma setzen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Guten Tag Frau Meinzenbach,
wir haben im Büro nun seit Jahren das Thema der Groß- und Kleinschreibung und das Verständnis von Grußformeln. Immer wieder muss ich nachschauen, auch von Vorgesetzten Anweisungen entgegennehmen, die meiner Meinung nach falsch sind. Ich ende meine Kommunikation mit:
„Mit freundlichen Grüßen,
dein Mitarbeiter X“
Dazu hätte ich folgende Fragen:
1.) Beginnt nach der Grußformel ein neuer Satz, zwischen z. B. „Mit freundlichen Grüßen“ und dem Namen z. B. „Mitarbeiter X“?
Wie in
„Mit freundlichen Grüßen
Mitarbeiter X.“
Ich meine gelernt zu haben, dass dort ein gedankliches Komma steht und die Grußformel dort nur an einem tatsächlichen Satzende steht, wenn diese in den letzten Satz des Briefes eingebunden wurde und dann auch mit einem Satzzeichen beendet werden muss.
Ansonsten würde, meinem Verständnis nach als freistehende Zeile, zwar kein Komma oder Satzzeichen geschrieben, aber der anschließende Name (meist der Absender) dennoch Teil der Grußformel sein, oder?
2.) Laut Duden werden Anredepronomen seit der Rechtschreibreform klein geschrieben (du, dein, euer), oder nicht? Es sei zwar noch erlaubt, z. B. statt „dein“ „Dein“ zu schreiben, aber nur in Fällen wie bei persönlichen Ansprachen in Briefen etc.
Wäre die Schreibeweise wie folgt also korrekt?
„Mit freundlichen Grüßen
dein Mitarbeiter X“
Ich glaube, dass viele Menschen hier verwirrt werden, dadurch, dass schriftliche Korrespondenz meist berufliche oder geschäftliche Korrespondenz ist und man sich da naturgemäß siezt. Dadurch enden Schreiben oft
„Mit freundlichen Grüßen
Ihr/Ihre Firma XY/Mitarbeiter XY“ und Großschreibung der Pronomen. Das verleitet wohl evtl. dazu zu denken, dass „Deine“/„Eure“ auch großgeschrieben werden sollen, neben dem Fakt, dass manche Leute denken, es ein neuer Satzanfang.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir hier eine Erklärung geben könne, die ich meinen Kollegen und Vorgesetzen sachlich und fachlich nahebringen kann.
Die Grußformel ist eine sogenannte freistehende Zeile (ähnlich wie Überschriften oder gezielte Ankündigungen) und damit kein neuer Satz. Der Name gehört ebenfalls zur Grußformel. Daher steht weder ein Komma nach „Mit freundlichen Grüßen“ noch ein Punkt nach dem Namen: Satzzeichen sind hier falsch.
Bei Angaben wie
„Mit freundlichen Grüßen
dein/Dein Mitarbeiter X“
kommt es bezüglich der Groß- oder Kleinschreibung darauf an, ob Sie – wenn Sie Ihre Empfänger duzen – die Personalpronomen groß- oder kleingeschrieben haben. Falls Sie sich für die Großschreibung entschieden haben, sollten Sie auch in der Grußformel einheitlich bleiben und „Dein“ schreiben. Ein neuer Satzanfang liegt hier nicht vor: Wenn Sie die Pronomen kleingeschrieben haben, bleiben Sie auch hier bei „dein“.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Sehr verehrte Frau Meinzenbach!
Folgender Text:
„Sehr geehrter Herr Zuber,
nach Rücksprache mit unserer Geschäftsführung, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass kein Interesse an einem Interview besteht und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Barbara Paltram“
Was ist richtig: „besteht und verbleibe“ oder „besteht, und verbleibe“? Was wäre bei „besteht und ich verbleibe“, würde dann ein Komma vor „dem“ und zu setzen sein?
Danke für Ihre Antwort
Guten Tag, Frau Paltram,
der Satzteil „dass kein Interesse an einem Interview besteht“ ist ein klassischer eingeschobener Nebensatz: Das heißt, nach „besteht“ müssen Sie ein Komma setzen – ganz egal, ob Sie „und ich verbleibe (…)“ oder nur „und verbleibe (…)“ schreiben.
Damit viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Guten Tag Frau Meinzenbach,
ich habe oft das Problem dass ich mit Herr statt Frau angeschrieben werde.
Ist es in Ordnung wenn ich schreibe:
Freundliche Grüße
Ihre X.XXXX
von Firmenname
Bedanke mich schonmal vielmals für Ihre Antwort 😀
Hallo,
wenn Sie fälschlicherweise als „Herr“ bezeichnet werden und das Missverständnis nicht aufklären wollen, können Sie das Problem bei einem Antwortschreiben natürlich einfach umgehen, indem Sie Ihren Vornamen abkürzen und sonst auf Ihren Firmennamen ausweichen.
Falls Sie sich aber doch dafür entscheiden, das Ganze richtigzustellen, könnten Sie einfach in einer separaten „PS“-Zeile ergänzen: „Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin Vorname + Nachname“. Das würde vielleicht eine Rolle spielen, wenn Sie irgendwann mit dem Absender des Briefs oder der E-Mail telefonieren müssen oder falls Sie sich persönlich treffen.
Damit viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Mit Ihrem Vornamen sollte die Geschlechtszugehörigkeit automatisch klar sein.
Ich unterschreibe daher stet mit Vollnamen. Joe
Danke für die Info, bei uns gab es grade die Diskussion – nun wissen wir aber Bescheid! 😀
Liebe Grüße,
Peter
Hallo Frau Meinzenbach,
ich bin Lehrerin an einer Grundschule und behandele gerade das Thema “Brief”. Leider sind die Schulbücher sich da nicht einig… Ich habe alle Ihr Posts gelesen, bin aber immer noch nicht schlauer.
Eine Ihrer Antworten lautet “Pronomen und Artikel schreibt man klein – auch in der Zeile direkt nach der Grußformel.
Eine Ausnahme gibt es lediglich bei „du“, „dein“ oder „dir“ “.
In einer anderen Antwort bestätigten Sie die Fragerin, dass nach der Grußformel “Dein” groß geschrieben wird.
Was ist nun korrekt?
Liebe Grüße
Deine Lisa
oder
Liebe Grüße
deine Lisa
Herzliche Grüße
Anne Kathrin Bade
Hallo Frau Bader,
nach der neuen Rechtschreibung wird „du“, „dein“ oder „dir“ (eigentlich) kleingeschrieben. Die Großschreibung ist erlaubt, wenn man sich direkt an einen einzelnen Leser oder eine Leserin wendet: wie in einem persönlichen Brief, einer E-Mail oder in einer persönlichen Notiz. Dort können Sie auch großschreiben. Das gilt aber nicht, wenn man sich im Allgemeinen an mehrere Leser wendet und sich für das „Du“ entscheidet: Würde ich die Leser in meinen Blogbeiträgen duzen, müsste ich kleinschreiben.
Damit viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Ist das eigentlich eine typisch deutsche Eigenschaft, alles zu reglementieren? Wie sieht das in anderen Sprachen aus? Sind die auch so engstirnig oder gehen diese freier mit ihrer Sprache um?
Ein Komma bedeutet für mich eine Pause bzw. ein neuer Gedanke. Damit ist es aber letztendlich eine Entscheidung des Schreibenden, wie er seinen Text verstanden wissen will!
Satzzeichen sollen einen Text leserlicher machen, aber kein Korsett sein!
Guten Tag, Herr Schneider,
ob diese Reglementierungswut ein typisches Zeichen der Deutschen ist und ob es in anderen Sprachen anders (und besser) aussieht, kann ich nicht sagen.
Gerade die Kommaregeln sind natürlich kompliziert und bringen viele Menschen zur Verzweiflung. Aber es gibt im Duden tatsächlich jede Menge „Kann“-Optionen: Je nachdem, ob man ein Komma setzt, kann man den Sinn des Satzes verschieben – und damit beeinflussen, wie der Satz verstanden werden soll.
Als Lektorin und Korrektorin ist es für mich allerdings müßig, mich über die Reglementierungen rund um die deutsche Sprache aufzuregen: Die Rechtschreib- und Kommaregeln sind nun einmal da und sollten bestmöglich befolgt werden.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Hallo!
Bei privaten sowie professionellen, aber freundschaftlich gehaltenen Korrespondenzen schreibe ich
Lieben Gruß, Marie
in einer Zeile. So sieht es weniger förmlich aus.
Ich begegne dabei oft Leuten, die den Gruß und den Namen ebenfalls in eine Zeile packen, aber ohne Komma:
Liebe Grüße Emma
Ist beides richtig? Im persönlichen Kreis ist es wahrscheinlich egal, wie man grüßt.
Freundlichen Gruß
Marie
Hallo Marie,
formell schreibt man den Gruß und danach auch den Namen in einer neuen Zeile und setzt eigentlich kein Komma zwischen Grußformel und Namen.
Bei privaten Grüßen sehe ich die Dinge allerdings nicht so eng (sondern nur bei geschäftlicher Korrespondenz oder Werbetexten). Bei persönlichen Chats oder auch in SMS schließe ich meinen Namen auch immer direkt an und setze davor ein Komma: weil mir die Grußformel sonst irgendwie zu “nackt” und unvollständig vorkommt.
Zudem: Bei privater Post schließt man wahrscheinlich ohnehin viel persönlicher und nicht ganz so förmlich. Sie könnten Ihren Namen dort auch innerhalb einer Zeile und mit (oder ohne) Komma an Ihren eigentlichen Gruß anschließen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Hallo Frau Meinzenbach,
toll, dass Sie sich so für das Thema einsetzen. Ich habe das mit dem Satzzeichen verstanden.
Wie sieht es aber mit der Groß- und Kleinschreibung danach aus? Auf Grund eines vorherigen Posts von Jutta gehe ich von der Großschreibung aus. Demnach sind folgende Schreibweisen richtig?
„Viel Erfolg
Dein Trainer XYZ“
und
„Viel Erfolg wünscht Dir
Dein Trainer XYZ“
Oder bezieht sich die Großschreibung auf die Höflichkeitsanrede?
Was wäre dann mit
„Viel Erfolg
Das Team“
Vielen Dank im Voraus
Hallo Herr Lüpkes,
Pronomen und Artikel schreibt man klein – auch in der Zeile direkt nach der Grußformel.
Eine Ausnahme gibt es lediglich bei „du“, „dein“ oder „dir“: Wenn man sein Gegenüber in einer persönlichen Notiz oder Nachricht anspricht, kann man sowohl groß- als auch kleinschreiben. (Anders sieht es aus, wenn man sich eine breite Leserschar wendet und sich nicht auf einen einzelnen, individuellen Leser bezieht: Wenn ich die Leser in meinem Blog duzen würde, müsste ich „du“ kleinschreiben.)
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Hallo zusammen,
danke für den Hinweis.
Ich habe es tatsächlich schon oft falsch gemacht.
Eine Frage habe ich jedoch auch noch. Wie sieht es bei folgendem Satz aus:
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Anna K.
Muss dort ein Komma nach Wochenende?
Ich freue mich über eine Rückmeldung.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Anna
Hallo Anna,
nach „Wochenende“ folgt kein Komma.
Man kann die klassischen Grußformeln „Freundliche Grüße“, „Viele Grüße“ oder „Herzliche Grüße“ ohne Weiteres ergänzen: „Freundliche Grüße und ein schönes Wochenende“ oder „Viele Grüße und eine produktive Woche“ oder „Viele Grüße nach Berlin“. Das hat keinerlei Einfluss auf die Kommasetzung nach der Grußformel: Geschrieben wird nach wie vor ohne Komma.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Hallo Frau Dr. Meinzenbach,
wie sieht es mit dem Komma aus, wenn ich beim Gruß das Ihr in die gleiche Zeile setze:
Herzlichst, Ihre
Stefanie Mustermann
oder
Herzlichst Ihre
Stefanie Mustermann
Viele Grüße und danke für Ihre Mühe!
Hallo Frau List-Gessler,
in diesem Fall sollten Sie mit Komma schreiben.
Ich leite das von der Duden-Regel 131 ab: Demnach werden Ausrufe oder besonders hervorgehobene Hinweise (wie „Herzlichst“) mit einem Komma abgetrennt.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Guten Tag Frau Meinzenbach,
herzlichen Dank für Ihre umgehende Beantwortung, womit Sie mir sehr halfen. Gestatten Sie mir hierzu noch folgende Fragen:
1. Ich hatte meine Kontaktaufnahme vom 25.08. mit einem Satz beendet und darunter meinen Namen gesetzt, also keine konkrete Grußformel verwendet, wofür ich mich jetzt noch entschuldige.
Frage: Das ist also richtig, dieser Satz ist ein normaler Satz, in diesem Fall der Abschlusssatz, der mit einem Punkt als Satzzeichen endet, und wird stattdessen nicht automatisch dann als sogenannte Grußformel betrachtet, da ich eine solche in der Art und Weise nicht angewandt habe?
2. Wenn ich ein Schreiben – beispielsweise eine E-Mail – abschließe mit:
Vielen Dank.
Elke
Frage: Dann ist dieses Satzzeichen, in dem Fall der Punkt, aber auch jedes andere Satzzeichen falsch, weil „Vielen Dank“ wieder als Grußformel gilt. Ist das korrekt?
Wiederholt danke ich Ihnen für Ihre Mühen und Geduld in der Beantwortung meiner Fragen.
Viele Grüße
Elke Dieterich
Guten Tag, Frau Dieterich,
wenn Sie nicht eigens eine Grußformel anschließen, beenden Sie den letzten Satz ganz normal mit Schlusspunkt (oder auch einem Ausrufezeichen) und setzen Ihren Namen darunter: so, wie Sie es in Ihrem vorherigen Kommentar getan haben. Dann fehlt einfach nur der Gruß zwischen dem Text und dem Namen.
Bei „Vielen Dank“ kommt es darauf an. Sie können „Vielen Dank“ als verkürzten letzten Satz des Briefs oder der Mail verstehen: Dann schließen Sie „Vielen Dank“ ohne Absatzumbruch an den Text an und setzen danach einen Punkt. Ihr Name folgt ohne Grußformel mit einer Leerzeile Abstand zum Text.
Sie können „Vielen Dank“ aber auch als Gruß nutzen. Hier fügen Sie „Vielen Dank“ mit einer Leerzeile Abstand zum Text ein und verzichten auf den Punkt: Diese Variante wirkt höflicher.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Sehr geehrte Frau Meinzenbach,
in Ihren Antwortschreiben benutzen Sie u. a. die folgenden Anreden: „Guten Tag, Herr …,“ bzw. „Guten Tag, Frau …,“. Meines Erachtens wird aber hier kein Komma gesetzt. Es müsste also heißen: „Guten Tag Frau …,“ bzw. „Guten Tag Herr …“. Oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße
Ute Heimbach
Sehr geehrte Frau Heimbach,
nach „Guten Tag“ kann ein Komma gesetzt oder auch weggelassen werden (siehe Duden-Regel 132/2). Ich finde die Schreibung mit Komma besser, weil die Anrede klarer gegliedert wird. Sie können das Komma aber genauso gut weglassen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Guten Tag Frau Meinzenbach,
ich möchte kurz Bezug nehmen auf die Frage von Herrn Reichow vom 05.02. sowie Ihrer Antwort vom 06.02.19.
Warum wird nach „Herzlichst”, nun ein Komma gesetzt?
Ich bin davon ausgegangen, dass grundsätzlich nach der Grußformel kein Komma oder ein anderes Satzzeichen erfolgt. Für mich ist „Herzlichst“ in diesem Fall die Grußformel?
Und meinen Fragen lauten:
1. Ich habe gelesen, dass bei freundschaftlichen Grüßen, wie „Tschüss,“ und „Servus,“ jeweils ein Komma gesetzt wird. Wie erklärt sich das jetzt bzw. wie muss man das verstehen, denn auch hier gilt doch, dass diese beiden Wörter als Grußformel eingesetzt werden?
2. Wenn ich als Grußformel schreibe:
Ich grüße Euch, bis bald,
Elke
Hier setzte ich in der Vergangenheit grundsätzlich nach „bald“ ein Komma. Ist das nun richtig oder falsch?
Vielen Dank für Ihre Mühen und Beantwortung im Voraus.
Elke Dieterich
Guten Tag, Frau Dieterich,
ich bin bei Herrn Reichows Frage bezüglich „Herzlichst“ gar nicht auf die Kommasetzung eingegangen – sondern nur darauf, ob sich „Herzlich“ oder „Herzlichst“ als Grußformel eignen.
Bezüglich der Kommasetzung gilt auch hier: Es wird ohne Komma geschrieben. Auch nach Grüßen mit „Servus“ und „Tschüss“ folgt kein Komma.
Allerdings wird bei „Servus“ und „Tschüss“ ein Komma angehängt, wenn man beide Wörter in einem ganz normalen Fließtext verwendet: beispielsweise „Servus, meine Lieben (…)“ oder „Tschüss, alter Junge (…)“. Anders als bei einer Grußformel nutzt man „Servus“ und „Tschüss“ nicht als freistehende Grußzeile. Hier wird beides vorangestellt und deutlich hervorgehoben: Daher setzt man ein Komma.
Dagegen wird in Ihrem Beispiel „Ich grüße euch, bis bald“ nach „bald“ kein Komma gesetzt. Letztlich ist es ganz egal, wie man die Grußformel formuliert. Man hat Spielraum – und da Sie „Bis bald“ als Gruß nutzen, wird nur nach „Ich grüße euch“ ein Komma gesetzt: weil es sich hier um eine Aufzählung (quasi um einen doppelten Gruß) handelt.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Wie verhält es sich mit einer weiteren Leerzeile nach der Grußformel? Kann/darf diese gesetzt werden?
Danke vorab und schönen Gruß
Mario Gruber-Kalteis
Guten Tag, Herr Gruber-Kalteis,
nicht nur vor, sondern auch nach der Grußformel kann eine Leerzeile gesetzt werden.
Die DIN-5008-Richtlinien (die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung) empfehlen die Leerzeile namentlich dann, wenn nach dem Gruß zunächst ein Firmenname eingefügt wird:
„Mit freundlichen Grüßen
Sunshine Verlag
Bernd Weber“
Wenn Sie nur Ihren Vor- und Nachnamen nennen, können Sie ebenfalls eine Leerzeile einfügen.
Ich persönlich verzichte jedoch in Briefen, die ich als PDF versende und in denen ich meinen Namen maschinenschriftlich einfüge: Ich finde, die zusätzliche Leerzeile streckt den Brief sehr (daher habe ich auch in den Beispielen in meinem Beitrag keine Leerzeilen gesetzt).
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Guten Tag!
Wäre Folgendes korrekt?
„Ich warte gespannt auf Ihre Antwort
und grüsse Sie freundlich
Daniela Dupont“
Oder finden Sie dies eine unschöne Formulierung?
Freundliche Grüsse
Daniela Dupont
Hallo Frau Dupont,
ich finde Ihre Formulierung in Ordnung.
Bezüglich der Zeichensetzung ist alles korrekt. Ihre eigentliche Grußformel ist zwar unkonventionell (gebräuchlicher sind Hinweise wie „[…] und ich verbleibe mit freundlichen Grüßen“) – aber auf mich wirkt Ihr Gruß gerade deshalb sehr sympathisch.
Letztlich gibt es keine starren Regeln, wie der Gruß aussehen muss: Sie können hier immer eine individuelle Formulierung nutzen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Wenn mein Grußformel wie folgt lautet:
Viele Grüße, auch an XYZ,
Deine Jutta R.
Wie sieht es hier aus? Es ist ja ein eingeschobener Nebensatz.
Auch wenn ein “Dein oder Deine” vor dem Namen folgt, setzt man ebenfalls nach dem Gruß kein Komma?
Ist sie so richtig oder falsch, wie ich es geschrieben habe?
Guten Tag, Frau Rohrbach,
zwischen dem Gruß und dem Namen setzt man auch dann kein Komma, wenn man „dein“ oder „deine“ vorschaltet (laut dem Handbuch zur Zeichensetzung des Dudenverlags, Stichwort Das Komma bei freistehenden Zeilen). Korrekt ist demnach
„Viele Grüße
Deine Jutta“
Bei Ihrem Beispiel „Viele Grüße, auch an XYZ, (…)“ ist es komplizierter. Hier trifft der Duden keine klare Aussage. Allerdings handelt es sich bei „auch an XYZ“ um einen klassischen Zusatz. Solche Zusätze werden korrekterweise mit einem Komma vom übrigen Text abgetrennt. Das heißt auch für die Grußformel:
„Viele Grüße, auch an YXZ
Deine Jutta“
Man könnte hier einwenden, dass „auch an XYZ“ auch ein Einschub sein kann. Einschübe werden immer in paarige Kommas eingeschlossen – laut Duden allerdings nur dann, „wenn der Satz danach weitergeht“ (Duden-Regel 103). Das ist bei der Grußformel nicht der Fall: Hier handelt es sich ja um eine freistehende Zeile. Daher sollten Sie das Komma nach „XYZ“ weglassen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Hallo,
folgt auf “Vielen Dank” oder “Vielen Dank im Voraus” ein Satzzeichen?
Kann oder muss dies gesetzt werden oder darf es nicht gesetzt werden?
Vielen Dank im Voraus(.)
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Krause
Hallo Herr Krause,
letztlich kommt es darauf an, ob und wie der Gruß weitergeht. In Ihrem Beispiel würde man ein Komma setzen, „mit freundlichen Grüßen“ aber kleinschreiben, da es sich um eine Aufzählung handelt:
„Vielen Dank im Voraus,
mit freundlichen Grüßen
Thomas Krause“
Anders verhält es sich, wenn „Vielen Dank im Voraus“ die Grußformel ersetzt. Dann hieße es
„Vielen Dank im Voraus
Thomas Krause“
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Ist denn nicht die Anrede auch formal eine freistehende Zeile? Warum setze ich dann da ein Komma? Die Schweizer schreiben ja ohne Komma groß weiter. Ist das vlt richtiger? LG
Hallo,
Sie haben recht: Auch die Anrede ist eine freistehende Zeile – und dass in Deutschland ein Komma gesetzt wird, gehört zu den Ausnahmen innerhalb der bestehenden Rechtschreibregeln. Der Duden schreibt in Das Handbuch zur Zeichensetzung, Stichpunkt Das Komma bei freistehenden Zeilen:
„Eine Ausnahme ist die Anrede in Briefen und E-Mails, nach der man ein Komma (seltener und heute veraltet ein Ausrufezeichen) setzt. Da nach dem Komma der Satz weitergeht, muss das erste Wort des eigentlichen Briefes / der E-Mail kleingeschrieben werden, wenn es kein Substantiv oder kein Anredepronomen (…) ist.“
Damit wird die Anrede einem vollständigen Satz gewissermaßen vorangestellt. In solchen Fällen schreibt der Duden in Regel D 129 die Kommasetzung vor.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Wie sieht es Ihres Erachtens (oder Ihren Quellen zufolge) bei der folgenden Verkürzung (m)einer Grußformel aus?
Herzlich,
Marc
Hallo Herr Reichow,
es gibt die verkürzte Grußformel „Herzlichst“, nicht aber „Herzlich“.
Das ist ein sehr persönlicher Gruß: Er sollte daher nur in privater Korrespondenz genutzt werden – oder in geschäftlichen Briefen oder E-Mails, wenn Sie den Empfänger besser kennen und ohnehin ein lockerer und persönlicher Ton herrscht.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Vielen Dank für die Klarstellung im Hinblick auf die Setzung eines Komma bei der Verabschiedung / Grußformel.
Der Plural eines zu setztenden Kommas heißt doch noch Kommata. Oder?
Freundliche Grüße
Ulrich Kahlbaum
Hallo Herr Kahlbaum,
beim Plural haben wir die Wahl: entweder “die Kommata” oder “die Kommas”.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Mit freundlichen Grüssen ohne Komma?
Liebe Juliana,
ja, das ist korrekt. Die Grußzeile gilt quasi als freistehende Zeile und vor dem Namen bzw. der Unterschrift des Absenders steht kein Komma: nachzulesen in „Richtiges und gutes Deutsch: Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“, Stichwort „Brief / E-Mail: Briefschluss“ (Dudenverlag).
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach
Sehr nützlicher Hinweis, denn das wird immer wieder falsch gemacht!
Ich schätze, die häufige Fehlerquote trägt dazu bei, dass sich das falsche Komma nach der Grußformel verselbstständigt (leider!). Und vielleicht ein weiterer Grund: Im Englischen kann man nach dem Gruß ein Komma setzen.
Viele Grüße
Sandra Meinzenbach