Onepager oder „normale“ Website? Leitfaden für Ihren Onlineauftritt – und für SEO

Onepager und SEO: Sofa mit Notebook, Kissen und Bleistift

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Sogenannte Onepager sieht man immer häufiger. Das sind Websites, die nur aus einer Seite bestehen: Ihre Leser scrollen nach unten oder gelangen über Sprungmarken zu weiter unten positionierten Inhalten. Aber für wen eignen sich Onepager? Wer sollte lieber eine Website mit mehreren Unterseiten nutzen? Und was ist mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO)? Zeit für einen Überblick:

Wann eignet sich ein Onepager?

In einem Onepager stellen Sie alle Informationen auf einer einzelnen Seite dar. Weil diese Seite mit ausführlicheren Inhalten und größeren Textmengen immer umfangreicher wird, eignet sich ein solcher Internetauftritt nicht überall. Aber ein Onepager ist vorteilhaft, wenn Sie

  • grundsätzlich wenig Text brauchen: als Freiberuflerin oder Freiberufler, als kleines Unternehmen – oder weil Sie Ihre Website „nur“ als virtuelle Visitenkarte nutzen,
  • eine einzige Zielgruppe ansprechen,
  • eine Nische oder ein klar abgegrenztes Thema bedienen,
  • Ihr (Nischen-)Thema gegebenenfalls aus mehreren Perspektiven beleuchten wollen,
  • Ihre Inhalte überschaubar und präzise arrangieren können.

Ein Onepager bietet weitere Vorteile. Wenn Sie Ihre Inhalte auf einer fortlaufenden Website ohne Unterseiten anordnen,

  • werden Ihre Leserinnen und Leser weder durch ein komplexes Menü noch durch vielschichtige, vielleicht zu detaillierte Informationen abgelenkt.
  • bieten Sie übersichtliche Botschaften: Wer Ihren Onepager besucht, gelangt praktisch ohne Barrieren zu allen wichtigen Hinweisen.
  • können Sie Websitebesucher gezielt durch Ihre Texte führen und auf eine klare Handlungsaufforderung hinarbeiten: zum Beispiel auf eine Bestellung oder eine Buchung.
  • lässt sich Ihre Website unkomplizierter bedienen: vor allem via Smartphone.

Wann empfiehlt sich eine Website mit mehreren Unterseiten?

Auch wenn ein Onepager viele Vorteile bietet: Etliche Unternehmen fahren mit einem Multipager besser. Sie sollten sich für eine Website mit mehreren Unterseiten entscheiden, wenn Sie

  • breite Informationen an Ihre Leserinnen und Leser weitergeben müssen: Im Falle vieler Details funktioniert eine klassische Website besser.
  • auf mehrere Schwerpunkte setzen oder unterschiedliche Leistungen anbieten.
  • einen Onlineshop führen oder ein Unternehmen mit mehreren Zweigstellen betreiben: Sie können Seitenbesucher präzise zu Produktbeschreibungen, zu Preisinformationen oder zu Ihren Standorten dirigieren.
  • auf Ihrer Website bloggen: Themenkategorien und Blogbeiträge brauchen Struktur und eine klare Navigation.
  • verschiedene Zielgruppen erreichen wollen.
  • Ihre Website als Akquisekanal brauchen und die Suchmaschinenoptimierung (SEO) bestmöglich ausreizen wollen.

Multipager oder Onepager – und die Sache mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO)

SEO gestaltet sich bei Onepagern schwieriger. Das ist leider so. „Content is king“ heißt es oft bei Marketing und SEO. Bei einem Onepager sind Inhalten und Textmengen Grenzen gesetzt. Daher steht ein Onepager hinter einer Website mit Unterseiten zurück: vor allem hinsichtlich Ihrer Keywords und vorteilhaften Formulierungen mit Ihren Suchbegriffen.

Multipager

Wenn Sie sich für einen Multipager entscheiden, stehen Ihnen effektivere SEO-Möglichkeiten offen. Auf einer Website mit mehreren Unterseiten oder gar mit Blog können Sie

  • viele verschiedene Keywords nutzen und dadurch unterschiedlichste Anfragen bedienen: von „E-Bike günstig online kaufen“ und „preisgünstiges Pedelec finden“ über „Preisvergleich Elektrofahrrad“ und „E-Bike-Reparaturservice“ bis hin zu „Unterschiede zwischen Pedelec und E-Bike“.
  • besser formulieren: Passen Ihre Keywords zu den Schwerpunkten Ihrer Unterseiten, gelingt es Ihnen besser, diese Begriffe mehrfach zu verwenden.
  • mit exakt auf Ihre Inhalte abgestimmten Keywords vorteilhafter mit den effektiveren Midtail- oder Longtail-Keywords arbeiten (Stichwort „Unterschiede zwischen Pedelec und E-Bike“).
  • eine angemessene Keyworddichte erreichen. Empfohlen werden ein bis zwei Prozent: Anders als bei einem Onepager schreiben Sie über ein klar abgegrenztes Unterseitenthema – und können locker ein, zwei Keywords pro hundert Wörter einsetzen.
  • Ihre Metadaten (Title und Description) optimal handhaben: In der gebotenen Kürze ist es weitaus leichter, den Inhalt einzelner Unterseiten zusammenzufassen – statt sämtliche Inhalte eines Onepagers SEO-gerecht zu beschreiben.

Onepager

SEO funktioniert auch mit einem Onepager. Allerdings sollten Sie präzise planen: mit Ihren Inhalten, Ihren Texten und Ihren Keywords. Geht es um Ihre Keywords,

  • brauchen Sie einige wenige, aber treffende Begriffe: zwei oder vielleicht auch drei thematisch ähnliche Wörter oder Wortgruppen, die Sie gut in allen Bereichen Ihres Onepagers unterbringen können.
  • sollten Sie Ihre Keywords gezielt auswählen. Hinterfragen Sie, weswegen Interessentinnen und Interessenten nach Ihnen googeln – und wie sie denken, sprechen und schreiben: So finden Sie die besten Wörter oder Wortgruppen.
  • haben Sie es durchaus leichter, wenn Sie mit Ihrem Onepager eine Nische bedienen. Nach seltenen Produkten oder speziellen Dienstleistungen suchen weniger Menschen – aber dafür die richtigen. Und Nischenkeywords sind weniger stark umkämpft.

Dass Ihre Keywords und Ihre Textinhalte Hand in Hand gehen sollten, wissen Sie bereits. Das heißt für Ihren Onepager und optimale SEO: Setzen Sie Ihre Keywords nicht nur in den Beschreibungen Ihrer Angebote oder Leistungen ein, sondern hin und wieder auch

  • in Ihrem Über-mich- oder Über-uns-Text,
  • in einer möglichen Kurzvorstellung Ihres Unternehmens,
  • in Zusatzinformationen wie FAQ oder Hinweisen zu geschäftlichen Abläufen („So geht’s“),
  • in Ihren Metadaten: konkret im Title.

Übrigens: Starten Sie bei Ihrem Onepager mit einem Elevator Pitch – und bieten Sie Ihren Leserinnen und Lesern einen spannenden Einstieg in Ihre Inhalte. Hinsichtlich SEO natürlich auch mit einem oder zwei Ihrer Keywords.

Extratipp zum Schluss

Bei einem Onepager haben Sie nur eine einzige Seite – und die muss auf Anhieb überzeugen. Bei einem Multipager verzeihen Ihre Leser eine unvorteilhaft gestaltete Unterseite: weil sie gegebenenfalls zu anderen Seiten klicken und sich dort informieren können. Springen Besucherinnen und Besucher Ihres Onepagers ab, verlieren Sie interessierte Kunden: Daher sollten Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Texte und für die Gestaltung Ihres Onlineauftritts nehmen.

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