Floskeln im Firmentext? Fünf Tipps für floskelfreie Formulierungen

Floskeln im Firmentext: Fünf Tipps für floskelfreie Formulierungen; Motiv: Weißer Stuhl mit rosa Luftballon vor hellem Hintergrund

© Florian Klauer | unsplash.com

Plattitüden, Phrasen und nichtssagende Formeln, kurz: Floskeln, tauchen an allen Ecken und Enden auf. Sätze wie „Wir bieten Qualität auf höchstem Niveau“ und „Kundenfreundlichkeit wird großgeschrieben“. Oder Wendungen wie „innovative Lösungen“, „individuell und maßgeschneidert“ oder „fachkundig und professionell“. Solche Floskeln sind unpräzise und banal: Sie liefern interessierten Lesern keine aussagekräftigen Informationen. Wenn auch Ihre Produkt- und Werbetexte Floskeln enthalten, sollten Sie Hand anlegen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei.

1. Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für Floskeln

Weil Floskeln überall und fast schon reflexartig verwendet werden, fallen Ihnen viele Worthülsen vielleicht gar nicht mehr auf. Treffen folgende Kriterien zu, ist Vorsicht geboten:

  • Es geht um Selbstverständlichkeiten. Dinge wie „Kompetenz“ „Professionalität“, „Service“ und „Engagement“ sind im wahrsten Wortsinn nicht der Rede wert.
  • Sie bieten Ihren Lesern keine überzeugenden Gründe, bei Ihnen zu bestellen oder zu kaufen. „Bestellen Sie noch heute“, „Nicht verpassen!“ oder „Buchen Sie jetzt“: Diese Formulierungen besitzen keinerlei Aussagekraft.
  • Es handelt sich um Begriffe, unter denen jeder etwas anderes versteht. „Exklusiv“, „formschön“, „hochwertig“, „souverän“ oder „preiswert“: Auch solche Adjektive sind keine gute Wahl.

2. Prüfen Sie Ihre Firmentexte gezielt auf Floskeln

Nehmen Sie sich Zeit und überarbeiten Sie Ihre Texte: vor allem, wenn Sie wissen, dass Sie zu Floskeln neigen. Suchen Sie bewusst nach schwammigen Begriffen wie „Vorteile“, „Expertenwissen“, „erfahren“, „kundenorientiert“ und „erstklassig“. In der Regel bieten solche Formulierungen keinerlei Mehrwert: Wenn Sie Ihre Kompetenzen oder Ihren Kundenservice hervorheben wollen, dann werden Sie konkret (dazu unten mehr).

3. Die Dosis macht das Gift

Sporadische Floskeln sind kein Beinbruch. Und mitunter bieten sich einzelne (!) Floskeln an, um optimal in Werbetexte einzusteigen. Mit Adjektiven wie „ausgezeichnet“, „flexibel“ oder „perfekt“ können Sie zusammenfassen, worauf Sie hinauswollen – und danach erläutern, worin Ihre Flexibilität oder die Perfektion Ihrer Produkte besteht. Kritisch wird es, sobald Sie Floskeln in Hülle und Fülle verwenden: wenn Sie Phrasen aneinanderreihen und Ihre Texte keinerlei Substanz erhalten.

4. Behaupten Sie nicht, sondern zeigen Sie

Behauptungen lassen sich nicht überprüfen. Sätze wie diese liefern Ihren Lesern keinen Grund, Ihnen zu glauben:

  • „Wir arbeiten schnell und zuverlässig. Unsere versierten Techniker nehmen eine kompetente Fehlerdiagnose vor und sorgen im Handumdrehen für die Reparatur Ihres PCs. Lassen Sie sich überzeugen.“

Ersetzen Sie Floskeln entweder durch konkrete Details oder schließen Sie stichhaltige Informationen an. Dann können Ihre Leser eigene Schlüsse ziehen: durch Formulierungen wie

  • „Unsere Computertechniker sind innerhalb einer Stunde vor Ort. Wenn wir nicht sofort helfen können, nehmen wir binnen zwölf Stunden eine Fehlerdiagnose vor. Über Kosten und Dauer notwendiger Reparaturen informieren wir Sie.“
  • „Auf der Suche nach einem zuverlässigen Computertechniker? Sie erreichen uns an Werktagen, Wochenenden und Feiertagen zwischen 7:00 und 22:00 Uhr. Bringen Sie Ihren PC vorbei oder bestellen Sie einen Fachmann zu sich nach Hause.“

5. Heben Sie Kundenvorteile hervor

Etliche Floskeln fordern zum Handeln auf: Interessierte Leser sollen kaufen oder buchen. Doch welchen Nutzen ein Kauf oder eine Bestellung bietet – darüber sagen Aufforderungen wie „Sofort zugreifen!“ oder „Das ist Ihre Chance!“ nichts aus. Beschreiben Sie, warum Ihre Leser bei Ihnen kaufen oder Sie beauftragen sollten: mit Hinweisen wie

  • „Bis zum 29. März 2018 bekommen Sie unsere Grafikkarte zum Sonderpreis von 189 Euro.“
  • „Wir nehmen den Radiowecker Digital Plus zu Ostern 2018 aus dem Sortiment. Bestellen Sie daher bis zum 26. März.“
  • „Neukunden erhalten einen Rabatt von 10 Prozent auf alle Standardleistungen.“

Extratipp zum Schluss

Achten Sie außerdem darauf, Ihre Firmentexte aus Perspektive Ihrer Leser zu schreiben. Greifen Sie zu den Pronomen „Sie“, „Ihr“ und „Ihre“ – und halten Sie sich mit Ich- und Wir-Formulierungen zurück. So rücken Sie Ihre Kunden in den Mittelpunkt.

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