Shoppen, googeln, daten: Englische Verben richtig konjugieren

Englische Verben im Deutschen konjugieren: Motiv Schaufenster mit Kleiderstange

© Hannah Morgan | unsplash.com

Kaum ein Text kommt ohne englische und aus dem Englischen übernommene Verben aus: ohne Wörter wie downloaden, layouten und stylen, daten und shoppen, liken oder googeln. Doch wie diese Verben richtig konjugiert werden – darüber bestehen viele Unklarheiten. Hat man etwas „gedownloadet“ oder „downgeloadet“? Ist „gedatet“ oder „gedated“ korrekt? Und warum schreibt man Verben wie „shoppen“, nicht aber das Substantiv „Shop“ mit Doppelkonsonanten? Allerhöchste Zeit für einen Crashkurs rund um den richtigen Umgang mit englischen Verben.

Einfache englische Verben konjugieren

Grundsätzlich gilt: Englische Verben werden wie deutsche Verben gebeugt – und zwar im Präsens, im Präteritum und in Verbindung mit Partizipien. Man konjugiert

  • ich style, du stylst, er hat gestylt,
  • ich designte, du designtest, wir hatten designt.

Perfektpartizipien enden in der Regel auf „t“ – und nicht auf „et“ oder auf die englische Endung „ed“: Formulierungen wie „ihr habt designet“ oder „wir hatten designed“ sind falsch.

Mit Verbstämmen auf „t“ und „d“ umgehen

Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei Verben, deren Stamm auf „t“ oder „d“ ausläuft, gehört ein „e“ vor die Beugungsendungen. Verben wie outen, daten oder snowboarden enden in der dritten Person Singular, in der zweiten Person Plural und im Perfektpartizip auf „et“ – und nie auf „ed“. Es heißt

  • ich date, du datest, er datet, ihr datet und sie haben gedatet (und nicht „ihr dated“ oder „sie haben gedated“),
  • ich snowboardete, du snowboardetest, sie snowboardete, ihr snowboardetet und sie hatten gesnowboardet (und nicht „sie hatten gesnowboarded“).

Verben auf „eln“ beugen

Ebenfalls näher beleuchten sollten wir Verben auf die Endung „eln“. Googeln oder scrabbeln zum Beispiel: Ist „ich googele“ korrekt – oder muss es „ich google“ heißen? In der ersten Person Singular ist beides möglich. Immerhin hat man auch bei deutschen Verben die Wahl: zwischen „ich handele“ und „ich handle“ oder „ich sammele“ und „ich sammle“. Alle anderen Varianten werden mit „el“ durchkonjugiert:

  • du googelst und wir googeln (statt „du googlest“ und „wir googlen“),
  • er scrabbelt, ihr scrabbelt und sie scrabbeln (statt „ihr scrabblet“ und „sie scrabblen“).

Zusammengesetzte Verben konjugieren

Bei zusammengesetzten Verben gestaltet sich die Sache komplizierter. Deutsche Verben wie „herunterladen“ werden bei Erweiterungen mit „zu“ zusammengeschrieben, in konjugierter Form getrennt – und beim Perfektpartizip um „ge“ ergänzt. Man schreibt

  • herunterzuladen,
  • ich lade herunter und
  • du hast heruntergeladen.

Bei englischen Verben wie downloaden, outsourcen oder updaten spricht sich der Duden für folgende Varianten aus:

  • downzuloaden (statt „zu downloaden“),
  • ich downloade (statt „ich loade down“) und
  • ich habe downgeloadet (statt „ich habe gedownloadet“).

Infinitiverweiterungen und Partizipien orientieren sich an der deutschen Grammatik. Doch die im Deutschen übliche Teilung trennbarer Verben bleibt laut Duden außen vor. Allerdings reagiert der Duden verzögert auf Phänomene der Alltagssprache. Im Alltag sind Formulierungen wie „ich loade down“ bereits gebräuchlich und im Grunde auch nicht falsch. Sie dürften es zu gegebener Zeit ebenfalls in den Duden schaffen: Je länger wir englische Verben benutzen, desto eher passen wir (und irgendwann auch der Duden) sie an deutsche Sprachregeln an.

Die Sache mit der Verständlichkeit

Manche englische Verben machen es dem Leser schwer. Von einigen konjugierten Formen können wir nicht sofort auf den Infinitiv schließen – beispielsweise bei

  • timen: ich time, du timst, er timt, ihr timt, sie haben getimt,
  • faken: ich fake, du fakst, sie fakt, ihr fakt, sie haben gefakt.

Mit dem Infinitiv übereinstimmende Varianten wie „wir timen“ oder „sie faken“ sind weniger problematisch. Und bei allen anderen Beugungsformen sollten nach Möglichkeit deutsche Synonyme eingesetzt werden: koordinieren oder planen statt “timen” und fälschen oder vortäuschen statt “faken”.

Zu guter Letzt: Einfache oder doppelte Konsonanten

Etliche Verben enden im Englischen auf nur einen Konsonanten und erhalten in eingedeutschter Form Doppelkonsonanten: ein- und ausloggen, shoppen, scannen oder bloggen. Die zugehörigen Substantive kommen wiederum mit einem Konsonanten aus: Login, Shop oder Scan. Andere Anglizismen sind ausschließlich mit Einzelkonsonanten korrekt: beispielsweise limitieren und Limit. Hier orientiert sich die deutsche Rechtschreibung an der Schreibung englischer Substantivierungen. Wird mit Doppelkonsonanten geschrieben, fließt die Doppelung in die deutsche Variante des jeweiligen Verbs ein:

  • to limit → limiting → limitieren,
  • to shop → shopping → shoppen,
  • to scan → scanning → scannen,
  • to log in → logging in → einloggen.

Doppelte Konsonanten sind auch bei chatten, spammen, taggen oder triggern die richtige Wahl – und korrekte Rechtschreibung hoffentlich kein Problem mehr.

Das könnte Sie auch interessieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.